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Wissensverbreitung

Bisher wurde das Wissen sehr allgemein beschrieben, das muss nun noch etwas differenziert werden. Es gibt Wissen, das den realen Tatsachen entspricht und solches, das es nicht tut. Für unser Gehirn besteht darin zunächst kein Unterschied, das was es weiß, weiß es. Und aufgrund dieses Wissens werden Entscheidungen getroffen. In der Knowledge Science bemühen wir uns möglichst viel von dem Wissen zu erzeugen das Realität wiedergibt und möglichst viel von dem falschen Wissen zu verdrängen. Um zu verstehen, wie das funktionieren kann, muss noch eine weiter Unterscheidung getroffen werden, nämlich zwischen individuellem Wissen und dem gesellschaftlichen Wissen. Gesellschaftliches Wissen meint in dem Fall die Summe des in einer Gesellschaft verfügbaren wahren Wissens, unabhängig davon, wie viele Menschen dieses besitzen. Wenn in einer Gesellschaft also ein Individuum wahres Wissen erlangt, das bisher nicht im Bestand dieser Gesellschaft ist, dann steigt diese Summe an. Falls dieser Mensch nun stirbt, ohne dass er dies niedergeschrieben oder jemandem erzählt hat, ist das Wissen wieder verloren. Entsprechend kann eine Gesellschaft ihr Wissen auch wieder reduzieren.

Die Knowledge Science beschäftigt sich nun damit, wie es gelingen kann, dafür zu sorgen, dass das Gesellschaftswissen nicht nur erhalten bleibt, sondern auch möglichst vielen Menschen zur Verfügung steht. Das bedeutet aber nicht, dass es lediglich abrufbar irgendwo im Internet liegt, sondern wirklich in die Gehirne der Menschen verbreitet wird, die dieses Wissen für ihre Entscheidungen benötigen.

In der heutigen Zeit ist dies besonders bedeutsam, da sich gerade das Falschwissen sehr schnell zu verbreiten scheint. Der Umgang mit Fake-News ist damit eine wichtige Forschungsaufgabe der Knowledge Science.

Es gibt aber noch einen anderen Problembereich, der die Verbreitung wahren Wissens hemmt. Das sind soziale Einflüsse auf das, was man sagen darf (Tabus), sowie Moralvorstellungen, denen wahres Wissen nicht dienlich ist. Dies lässt sich besonders gut am Thema der Sexualforschung in der Nachkriegszeit beobachten, wo zum Teil auf Grund der Moralvorstellungen einiges nicht geforscht wurde Schlussfolgerungen abgelehnt wurden. Dies ist abermals ein Grund warum ein Knowledgescientist auch soziale Prozesse verstehen muss.